Ankommen
Nach dem, in einer Bar mit allen Mitfreiwilligen und sogar einigen der Lehrer gebührend gefeierten, letzten Abend ist es Zeit, "nach Hause" zu fahren. Mit ein paar Anderen fahre ich Richtung Süden in die Berge. Der Reisebus fährt mitten durch einen kleinen Nationalpark und wir sehen eine Menge Antilopen und Affen, ein paar Giraffen und auch Elefanten. Man kommt sich hier manchmal vor wie ein kleines Kind: Während wir an den Fensterscheiben kleben und uns gegenseitig begeistert erzählen was wir sehen, schenken die anderen Businsassen dem überhaupt keine Beachtung. In Njombe, der nächsten großen Stadt vor Tandala, bleiben wir zu Sechst übers Wochenende, um uns noch einen irgendwofür nötigen Stempel im Pass zu besorgen. Obwohl nicht vergleichbar mit Riesenstädten wie Daressalam gibt es in Njombe wirklich fast alles. In einem Molkereiladen erstehen wir sogar einen Käse und sind restlos begeistert. Wir wohnen in einem ziemlich schönen Hotel, dessen super netter Besitzer diejengen die schon weiter fahren bereitwillig zum Busstand und uns anderen am Montag Morgen sogar zum Immigration-office führt. Dort bekommen wir nach einer angemessenen Wartezeit von ungefähr 1,5 Stunden unsere Pässe mit einer sehr offiziell aussehenden neuen Sete wieder, auf der mehrere Stempel und handgeschriebe Vermerke prangen.Nach diesem Erfolg machen wir uns an die letzte Wegetappe und nehmen den Bus nach Tandala. Obwohl ich hier schon mehrmals Bus und Daladala gefahren bin und wir auch auf Fahrten mit dem Sprachkurs immer sehr gequetscht saßen, lässt sich nichts wirklich mit dieser Fahrt vergleichen. Man kann sich einfach tatsächlich nicht bewegen. Gar nicht. Unsere Rucksäcke werden mit irgendwelchen Schnüren auf das Dach gebunden und ich befürchte ein bisschen, mein Gepäck nach so langer gut überstandener Reise kurz vorm Ziel doch noch irgendwie zu verlieren. Aber es geht natürlich alles gut, die Leute wissen wohl schon, was sie tun. Die Aussicht während der Fahrt macht auch einiges wieder wett. Wir fahren jetzt richtig durch Berglandschaft und man hat einen echt weiten Blick.
Nach 3 langen Stunden steigen wir - Matteo, Dustin und ich - in Ikonda aus. Nach einem kurzen Markteinkauf und einigen "Wazungu!" (Weiße!)-Rufen werden wir von Erick, dem Fahrer des Diakoniezentrums Tandala abgeholt. Knapp 10 Minuten später stehe ich plötzlich in meinem Haus und bin sehr sehr froh, mein schweres Gepäck, das ich seit 3 Wochen immer wieder weiter schleppen musste, endlich richtig ablegen zu können. Die Wohnung ist richtig gemütlich und es hängt ein "Karibu sana" (herzlich wilkommen) Schild an der Wand.
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